Sowjetisches Krisenmanagement
jsbid hat geschrieben:Hmm, die sowjetischen Genossen (nein, ich bin weiss Gott kein Fan von ihnen) mussten immerhin mit den Folgen eines explodierten und ueber Tage brennenden Reaktors fertig werden; und das haben sie, mit zugegebenermassen radikal anmutenden Mitteln, doch in ertraeglicher Zeit ganz ordentlich hinbekommen. Wenn ich sehe, dass die Japsen nach 2,5 Jahren und unter weitaus harmloseren Bedingungen, immer noch genaus planlos herumbloedeln wie am ersten Tag, kann ich mich einer gewissen Hochachtung den Sowjets gegenueber nicht erwehren. Gut, die haben sich auch ihre Dinger geleistet, wie z.B. im Rahmen des Jahrzehnte waehrenden Dauer-GAUs Majak, aber mit Tschornobyl sind sie doch ganz gut fertig geworden...asafschnuff hat geschrieben:Wobei aus meiner Sicht ,eher die Fehler ,im Nachgang ,seitens der typisch sowjetischen Genossen gemacht wurden.
Ich hoffe, wir schaffen es auch bei diesem hitzigen Thema, einen ruhigen und sachlichen Diskussionston zu wahren.
Nachdem dieses Thema immer mal wieder zwischen den Zeilen aufflackert, fand ich, es hätte einen eigenen Thread verdient.
Kritik am Krisenmanagement der damaligen Führungsriege gibt's ja zuhauf. Größtenteils natürlich aus dem Westen.
Ich für mein Teil seh das ähnlich wie jsbid: die Mittel mögen radikal und unmenschlich wirken, aber effektiv waren die Sowjets damals im Kampf gegen den offenen Reaktor, das muss man ihnen lassen. Ob irgend ein anderes Land so gut mit einer derartigen Krise fertiggeworden wäre, müsste erst mal jemand beweisen. Japan ist da momentan das beste Beispiel.
Außerdem: Vorschläge, wie man es denn besser hätte machen können, sind unter den ganzen Vorwürfen freilich dünn gesät. Es wird sich gern ereifert über die Unmenschlichkeit, Menschen auf Kosten ihrer Gesundheit zu Aufräumarbeiten ins Krisengebiet zu schicken, aber die Info, wie die funktionierende Alternative aussehen hätte sollen, wird dabei gern unterschlagen...
Wie seht ihr das?